Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, es ist Neujahr der 01.01.2015 fahren wir bei sonnigem Wetter los. Vor uns zockelt ein Wohnmobil mit PKW auf dem Anhänger durch die engen kleinen Straßen.

Von Lourdes aus fahren wir ca. 25 km parallel den Pyrenäen nach Norden um zu einem Übergang zu gelangen.

Bei Bedaus treffen wir auf die größere N134 Landstraße, die zum 8,8 km langen kostenfreien “Tunnel von Somport”  führt.

Wir hatten gehofft, dass man die Strecke großzügig ausgebaut hat, es blieb jedoch bei der Hoffnung. Auf der Spanischen Seite geht es einigermaßen, aber die französische Seite - na ja.

Auch die Zahl der Wohnmobile denen wir begegneten schnellte auf eine der Hauptrouten nach “Espana” ( Spanien ) steil nach oben.

Bis auf einige schmale Ortsdurchfahrten ist die Strecke gut zu fahren und abwechslungsreich. Wir fahren hier gerne ab und zu anstatt der Südpyrenäen Querung.

Auf unserer Vorletzten Tour wählten wir die alte Querung der Pyrenäen auf der Landstrasse am Mittelmeer, aber diese ist mühsam zu fahren, obwohl hier schon viel ausgebaut wurde.

Unser heutige Tages Etappenziel ( Saragossa ) ist  knapp 200 km entfernt. Die Pferde haben hier oben ein dickes Fell.

Die Bäume sind sehr stark von Schmarotzer Pflanzen befallen, bis auf das Gras das einzige Grün derzeit.

Temperatur unter -5 Grad, die Strassen glänzen vom Salzwasser. Häufig begegnen uns Streuwagen.

Kurz vor dem Tunnel fällt die Temperatur weiter, knapp - 10 Grad.

Die letzten Kilometer der französischen  N 134 sind erreicht. Der Tunnel du Somport ist erreicht.

Das schwarze Loch verschluckt uns und unseren “Fürchtenix”, der ganz entspannt mit 80 km/h durch den Tunnel fährt.

Etwa 7 Minuten später verläßt unser “Fürchtenix” die lange Röhre und wir sind am Rio Aragona auf der Spanischen N 330 am Torre de Fusileros ( ein alter Wehrturm )

Hier am Pyrenäenpass Somport beginnt ein spanischer Pilgerweg nach Santiago, in Puente la Reina vereinigt er sich mit dem “klassischen” Pilgerweg der etwas nördlicher in Roncesvalles beginnt.

Im Mittelalter zogen die Pilger aus Italien, Südfrankreich und der Schweiz über diesen Pass und über diesen Pilgerweg.

Der Fluss Aragón der hier auf 2.000 m entspringt, wird über “Wasserwege” ( Aquadukte ) zum Yesa - Speichersee geleitet und dort gespeichert und gleichmäßig weiter in Richtung Ebre abgelassen.

Im Delta Ebre wird er dann ins Meer fließen, wenn er bis dahin nicht als Trinkwasser oder in der Landwirtschaft verbraucht wurde.

Heute ist der Aragón lediglich ein Bach, der sich aus links und rechts ablaufendem Wasser bildet.

Man läßt immer eine minimale Wassermenge als Bach abfließen, den Speichersee schätzen wir auf halb voll.

In mehreren “Rinnsalen” fließt Wasser zu den Strassenstützen hinunter und vereinigt sich zu einem Bach.